Einwanderer
Silicon Valley hat schon immer Einwanderer angezogen, denn es waren einfach nicht
genügend Arbeitskräfte für die überall entstehenden neuen Jobs vorhanden.
Abgesehen von den vielen Amerikanern, die aus anderen Teilen der USA nach Silicon Valley
kamen, stammte der Großteil der neuen Einwohner aus Indien und dem asiatischen Raum
(vor allem Taiwan).
Heute sind 15% der Techniker in Silicon Valley chinesischer Abstammung. Doch erst
seit den späten neunziger Jahren kann man sie als voll integrierte Mitglieder der dortigen
Gesellschaft sehen. Noch vor wenigen Jahren waren zwar viele der Angestellten Chinesen
oder Inder, doch viele weiße Bewohner von Silicon Valley trauten ihnen nicht zu, auch
fähige Unternehmer oder Firmenleiter zu sein.
Die Wende wurde nicht zuletzt durch die vielen chinesischen Organisationen in Silicon
Valley herbeigeführt. Diese Vereinigungen dienen mehreren Zwecken: Sie bieten eine
Plattform für Neuankömmlinge aus Asien, die sich anfangs von den anderen Menschen isoliert
fühlen, stellen Geschäftskontakte zwischen Firmen im Valley und solchen in ihren
Heimatländern her und unterstützen Startups, etwa durch die Herstellung von Kontakten zu
asiatischen Risiko-Finanziers, die sich auf Startups ihrer Landsleute konzentrieren.
Auch unter den rund 200.000 dort lebenden Indern ("Indian Community") - von denen sich
die meisten mit einem speziellen temporären Visum für Techniker in Silicon Valley
aufhalten21 - existiert eine Vielzahl solcher Netzwerke.
Die Inder in Silicon Valley investieren gegenseitig in ihre Firmen und helfen einander
auch in anderen Bereichen.
Viele Inder kamen in den frühen siebziger Jahren nach Kalifornien, angelockt durch die
zahlreichen neu entstandenen High-Tech Jobs.
21 - Insgesamt 59%, laut einer Umfrage in THAW, Jonathan: Asian-Indians in Silicon Valley - The economic and social networks that link communities. Oxford University 2000
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