"Silicon Valley ist der heißeste Tipp, der angesagteste Ort,
der Punkt, wo man die Welt verändern (oder bei
dem Versuch wenigstens reich werden) kann." 1
Vorwort
Für die Entscheidung, eine Fachbereichsarbeit über Silicon Valley zu schreiben, waren vor allem zwei Beweggründe ausschlaggebend: mein großes Interesse an Computern und meine Aufenthalte in Kalifornien und vor allem in der Gegend von San Francisco in den letzten zwei Jahren.
Mein intensives Interesse an Computern begann bereits in der Volksschule, da mir bedingt durch den Beruf meiner Mutter - sie ist freiberufliche Übersetzerin - zu Hause ein Computer zugänglich war, und hat seitdem ständig zugenommen. Im Selbststudium und durch "trial und error" lernte ich Grundkenntnisse über PCs sowie Anwendungen wie Textverarbeitung, Grafik und Programmierung (in der Sprache "QuickBasic").
Als ich im März 1998 zuhause einen Internetzugang bekam, taten sich mir neue Welten auf und ich begann auch bald, selbst an Internetseiten zu basteln. Eine Menge neue Erfahrungen auf diesem Gebiet sammelte ich im Schuljahr 1999/2000, als ich mich durch die von unserer Klasse im Rahmen des GWK-Unterrichtes gegründete Junior Company "Xpert Design" in meiner Position als "Abteilungsleiter Webdesign" intensiv mit grafischer Website-Gestaltung und HTML-Programmierung (HTML ist die Programmiersprache des World Wide Web) auseinandersetzte und mir im Sommer darauf im Selbststudium verschiedene fortgeschrittene Internet-Programmiersprachen beibrachte.
Da mein Vater gebürtiger US-Amerikaner ist, hatte unsere Familie schon immer enge Beziehungen zu den Vereinigten Staaten. Ich selbst besitze sowohl die österreichische, als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Mein erster Besuch in Kalifornien erfolgte im Sommer 1999, als ich meine Schwester Patricia nach Südkalifornien begleitete, weil sie vom Pomona College in Claremont ein Stipendium für vier Jahre erhalten hatte, um dort Ökologie zu studieren.
Bei dieser Gelegenheit flogen wir auch auf einige Tage in die Gegend von San Francisco, eine Stadt, die mich mit ihrer landschaftlichen Schönheit und Dynamik tief beeindruckte. Seither hatte ich noch zweimal Gelegenheit, dorthin zu reisen: einmal im Zuge der Sprachreise unserer Klasse nach Kalifornien im Mai 2000, und das bisher letzte Mal im vergangenen Sommer, in dem ich auch zum ersten Mal die Gegend von San Jose, der "Hauptstadt von Silicon Valley", besuchte. Ich hatte schon einiges über Silicon Valley gehört, konnte mir aber nicht viel darunter vorstellen - wie es da wohl aussehen würde? In diesem Punkt wurde ich ein wenig enttäuscht - Silicon Valley bietet keine berühmten und markanten Wahrzeichen wie San Francisco oder Los Angeles und längst nicht so hohe Gebäude wie New York oder Chicago. Doch als ich mehr über den Hintergrund der Region, die ich da vor mir sah, erfuhr, wuchs mein Interesse. So viel von dem, was ich zuhause an meinem Computer für selbstverständlich hielt, war in Silicon Valley
entwickelt oder erforscht worden. Ohne Silicon Valley wäre die technische Entwicklung vermutlich noch lange nicht so fortgeschritten wie sie es heute ist.
Bei der Recherche zu diesem Thema war eines sofort klar: Bücher allein würden als Informationsquelle nicht ausreichen. Gerade bei einem solchen Thema muss man die neuen Medien nützen: Da sich die Entwicklung in Silicon Valley rasant ändern kann, können wenige Jahre alte Informationen oft schon heillos überholt sein. Ich benutzte also das Internet zur Suche von aktuellen Informationen, die ich hauptsächlich in Form von Artikeln aus lokalen Zeitungen fand. Vor allem das Archiv der San Jose Mercury News, aber auch z.B. die Webseiten des San Jose Business Journals erwiesen sich als äußerst nützlich für diese Arbeit.
Auch bei der Suche nach aktuellen Zahlen und Statistiken erwies sich das Internet als unersetzlich, denn bis ein Buch in gedruckter Form vorliegt, sind die darin enthaltenen Zahlen bereits überholt.
Was jedoch Informationen z.B. über die geschichtliche Entwicklung der Region betraf, konnte ich einige Bücher zum Thema in der Bibliothek und in der Buchhandlung der Wirtschaftsuniversität finden. (Die Büchereien der Stadt Wien haben so gut wie keine Literatur zu diesem Thema.) Leider waren aber nicht alle von mir gewünschten Bücher hier in Wien erhältlich, denn der größte Teil der aktuellen Literatur liegt nur in englischer Sprache vor. Im Zeitalter des E-Commerce ist das aber kein großes Problem mehr: da bestellt man sich die gewünschten Bücher eben aus den USA. Ich entdeckte auch die sehr nützliche Internetseite half.com, wo man zahlreiche gebrauchte - und oft auch erst vor kurzem erschienene - Bücher von Privatpersonen um weniger als den halben Neupreis bestellen kann.
Inhaltlich umfasst die vorliegende Arbeit eine Übersicht über die Region und ihre Bewohner, einen geschichtlichen Überblick und die Darstellung der Besonderheiten dieses Wirtschaftsraumes.
Gerne hätte ich auch noch andere Aspekte dieses Themas behandelt, indem ich z.B. auf die Entwicklung bestimmter wichtiger Unternehmen näher eingegangen wäre, kurze Biographien der prominentesten "Revolutionäre" der High-Tech-Branche wie Lee De Forest, William Shockley, Bob Noyce, Steve Jobs, William Hewlett, David Packard, u.s.w. eingefügt hätte oder die sozialen Netzwerke der Immigranten untereinander näher betrachtet hätte, aber das hätte den Rahmen dieser Arbeit bei weitem gesprengt.
Mein Dank gilt Frau Professor Dr. Koller als Betreuerin dieser Arbeit sowie meinen Eltern für die Finanzierung der benötigten Bücher und ihre Offenheit für meine Anliegen.
Christopher Clay
1 - KAPLAN, David: Silicon Valley. Die digitale Traumfabrik und ihre Helden. Übers. von Hainer Kober. München: Wilhelm Heyne Verlag 2000, S. 31