Radiotechnik
Die Anfänge der Technologieindustrie in Nordkalifornien gehen auf die Radiotechnik
zurück.
Die U.S. Navy hatte großen Bedarf an Funkgeräten, die über weite Strecken hinweg
funktionierten. Anfangs wurden noch einfache "spark transmitters" zur Übertragung der
Morsesignale verwendet. Diese Methode wies jedoch viele Mängel auf: bei Tageslicht oder
während eines Gewitters etwa war die Übertragungsqualität extrem schlecht, und bei der
Übertragung erzeugte das Gerät laut hörbare Funken.
Da erwarb der Stanford-Student Cyril Elwell das amerikanische Patent zu einer in
Kopenhagen entwickelten Technologie, die eine direkte Übertragung der menschlichen Stimme
ermöglichte. Er gründete die Firma Federal Telegraph, und verkaufte die sogenannten
Lichtbogensender mit riesigem Erfolg an die Navy. Als - vor allem bedingt durch den
ersten Weltkrieg - der Bedarf nach längeren Reichweiten aufkam, wurden die Sender einfach
um einige Faktoren vergrößert. Das führte soweit, dass von 1918-1920 in Frankreich ein
Sender gebaut wurde, der damals nach dem Eiffelturm das zweithöchste Gebäude des Landes
war!
Doch bald schon wurde der zwar nicht in Silicon Valley erfundene, aber dort am
erfolgreichsten vermarktete Lichtbogensender durch wieder neuere Technologien ersetzt.
Die Entwicklung der Vakuum-Röhre (auch "Audion" genannt) im Jahre 1907 und des
"Röhrenverstärkers" vier Jahre darauf durch Lee De Forest im Gebiet des heutigen Silicon
Valley läutete das Elektronik-Zeitalter ein. Der Verstärker war beispielsweise die
Voraussetzung für die Entwicklung des modernen Funkverkehrs, der Telefonverbindungen über
längere Strecken, der Fernsehübertragung und der Radargeräte.
Ab 1909 waren in San Jose die weltweit ersten fortlaufenden Radiosendungen zu hören.
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